BUND OV Dossenheim

Jahresstart im Zeichen der Eule

18. Februar 2023 | Steinkauzschutz, Vogelschutz, Naturschutz, Lebensräume

Mit Steinkauzvortrag und Uhuexkursionen stand der Jahresstart ganz im Zeichen der Eulen  (Patricia Reister)

Zu Beginn des Jahres stellte Michael Ziara auf Einladung des Vereins der Tiergartenfreunde, dem Förderverein unseres Projektpartners des Heidelberger Zoos, im Rahmen der zoologischen Vortragsreihe praxisnah das kooperative Artenschutzprojekt mit Beringungsauftrag der Vogelwarte Radolfzell im Rhein-Neckar-Gebiet vor.

Das Motto lautet(e): Gemeinsam für den Steinkauz. Der von über 80 Interessierten besuchte Vortrag stieß auf großes Interesse und verdeutlichte einmal mehr, dass die kleine koboldhafte Eule neben einer vertrauensvollen Zusammenarbeit von Grundstückseigentümern, Naturschützern und Landwirten insbesondere den Einsatz für den Erhalt einer reich strukturierten Kulturlandschaft benötigt. Denn Landschaftsschutz ist Artenschutz, von dem nicht nur der Steinkauz profitiert. 

Regierungspräsidium Karlsruhe genehmigt Steinkauzsupplementierung im Rahmen des Artenschutzprojektes

Besonders hat es uns gefreut, dass der Antrag im Rahmen des kooperativen Artenschutzprojektes nicht flügge Steinkäuze zu supplementieren, den wir gemeinsam mit unserem Projektpartner, dem Heidelberger Zoo, gestellt haben, vom Regierungspräsidium Karlsruhe genehmigt wurde. Damit hat das vom BUND OV Dossenheim geleitete überregionale Artenschutzprojekt eine besondere Anerkennung erhalten.

Ziel dieser angestrebten Supplementierung der im Zoo erbrüteten Jungkäuze in die seit Jahren isolierte Population im Rhein-Neckar-Gebiet ist es, diese so genetisch aufzufrischen, da Inzucht zu verringerten Reproduktionserfolgen führt und damit das Aussterberisiko von Lokalpopulationen erhöht. Dafür wurden die Steinkäuze im Heidelberger Zoo genetisch untersucht. Das Ergebnis ist eindeutig: Sie entsprechen dem in Westeuropa vorkommenden Haplotyp. Die bewährte Methode der Supplementierung nicht flügger Jungvögel nutzt es aus, dass Eulen keine ausgeprägte Individualerkennung der Jungvögel haben, also die supplementierten Jungkäuze, sofern sie etwa gleichalt sind, sofort als ihren Nachwuchs anerkennen, "adoptieren" und mitversorgen.

Reges Interesse bei den Eulen-Exkursionen

Weiter ging es Ende Januar, Anfang Februar mit der Exkursion "Den Eulen auf der Spur" im Steinbruch Leferenz, die wir aufgrund der großen Teilnehmerzahl von insgesamt 100 Interessierten an zwei aufeinanderfolgenden Sonntagen veranstaltet hatten. Neben vielen spannenden Informationen zu den Lebensraumansprüchen, den besonderen Anpassungen der dämmerungs- und nachtaktiven Jäger, insbesondere zum Uhu als unserer größten heimischen Eule, waren bei beiden Terminen die intensiven und störungsfreien Uhu-Beobachtungen ein besonderes Highlight für alle.

Eine Viertelstunde nach Sonnenuntergang ertönte zuverlässig der tiefe bu-hoo-Ruf des Terzels. Wenig später zeigte er sich auf seiner Lieblingssitzwarte - gut zu erkennen im Restlicht. Wenig später präsentierte sich allen Interessierten auch das Weibchen in ihrer vollen Größe und das Paar sang im Duett. Beide Exkursionstermine fanden in der Hochphase der Uhu-Balz statt, sodass davon auszugehen ist, dass das Revierpaar inzwischen mit der Brut begonnen hat.

Den Bericht der RNZ finden Sie auf hier.

 

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