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BUNDbrief Nr. 3, Februar 2023
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Liebe Aktive im BUND Dossenheim, Mitglieder, Förderer und Freunde, willkommen zu unserem BUNDbrief!
In dieses Jubiläumsjahr, in dem wir als BUND OV Dossenheim auf unser 20-jähriges Bestehen blicken, sind wir mit einer Reihe von Veranstaltungen gestartet, über die wir in diesem BUNDbrief berichten möchten.
Ihr BUND Dossenheim
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Jahresstart im Zeichen der Eule
Zu Beginn des Jahres stellte Michael Ziara auf Einladung des Vereins der Tiergartenfreunde, dem Förderverein unseres Projektpartners des Heidelberger Zoos, im Rahmen der zoologischen Vortragsreihe praxisnah das kooperative Artenschutzprojekt mit Beringungsauftrag der Vogelwarte Radolfzell im Rhein-Neckar-Gebiet vor.
Das Motto lautet(e): Gemeinsam für den Steinkauz. Der von über 80 Interessierten besuchte Vortrag stieß auf großes Interesse und verdeutlichte einmal mehr, dass die kleine koboldhafte Eule neben einer vertrauensvollen Zusammenarbeit von Grundstückseigentümern, Naturschützern und Landwirten insbesondere den Einsatz für den Erhalt einer reich strukturierten Kulturlandschaft benötigt. Denn Landschaftsschutz ist Artenschutz, von dem nicht nur der Steinkauz profitiert.
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Regierungspräsidium Karlsruhe genehmigt Steinkauzsupplementierung im Rahmen des Artenschutzprojektes
Besonders hat es uns gefreut, dass der Antrag im Rahmen des kooperativen Artenschutzprojektes nicht flügge Steinkäuze zu supplementieren, den wir gemeinsam mit unserem Projektpartner, dem Heidelberger Zoo, gestellt haben, vom Regierungspräsidium Karlsruhe genehmigt wurde. Damit hat das vom BUND OV Dossenheim geleitete überregionale Artenschutzprojekt eine besondere Anerkennung erhalten.
Ziel dieser angestrebten Supplementierung der im Zoo erbrüteten Jungkäuze in die seit Jahren isolierte Population im Rhein-Neckar-Gebiet ist es, diese so genetisch aufzufrischen, da Inzucht zu verringerten Reproduktionserfolgen führt und damit das Aussterberisiko von Lokalpopulationen erhöht. Dafür wurden die Steinkäuze im Heidelberger Zoo genetisch untersucht. Das Ergebnis ist eindeutig: Sie entsprechen dem in Westeuropa vorkommenden Haplotyp. Die bewährte Methode der Supplementierung nicht flügger Jungvögel nutzt es aus, dass Eulen keine ausgeprägte Individualerkennung der Jungvögel haben, also die supplementierten Jungkäuze, sofern sie etwa gleichalt sind, sofort als ihren Nachwuchs anerkennen, "adoptieren" und mitversorgen.
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Reges Interesse bei den Eulen-Exkursionen
Weiter ging es Ende Januar, Anfang Februar mit der Exkursion "Den Eulen auf der Spur" im Steinbruch Leferenz, die wir aufgrund der großen Teilnehmerzahl von insgesamt 100 Interessierten an zwei aufeinanderfolgenden Sonntagen veranstaltet hatten. Neben vielen spannenden Informationen zu den Lebensraumansprüchen, den besonderen Anpassungen der dämmerungs- und nachtaktiven Jäger, insbesondere zum Uhu als unserer größten heimischen Eule, waren bei beiden Terminen die intensiven und störungsfreien Uhu-Beobachtungen ein besonderes Highlight für alle.
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Eine Viertelstunde nach Sonnenuntergang ertönte zuverlässig der tiefe bu-hoo-Ruf des Terzels. Wenig später zeigte er sich auf seiner Lieblingssitzwarte - gut zu erkennen im Restlicht. Wenig später präsentierte sich allen Interessierten auch das Weibchen in ihrer vollen Größe und das Paar sang im Duett. Beide Exkursionstermine fanden in der Hochphase der Uhu-Balz statt, sodass davon auszugehen ist, dass das Revierpaar inzwischen mit der Brut begonnen hat.
Den Bericht der RNZ finden Sie auf unserer Homepage im Pressespiegel zum Jahr 2023.
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Etliche Meter Trockenmauer beim 6. Landschaftspflegtag am Ölberg freigelegt
Anfang Februar fand nach zweijähriger coronabedingten Pause der 6. gemeinschaftliche Landschaftspflegetag in Dossenheim statt. Ziel war es, zugewachsene Trockenmauern wieder freizustellen. Organisiert wurde die mit der Unteren Naturschutzbehörde und den Grundstückseigentümern abgestimmte freiwillige Pflegeaktion vom Landschaftserhaltungsverband Rhein-Neckar e.V. (LEV) in Zusammenarbeit mit dem BUND OV Dossenheim.
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Während des Arbeitseinsatzes haben 20 Freiwillige vor allem mit Efeu zugewachsene Trockenmauern wieder freigestellt, damit diese als besonders schützenswerte Elemente der historischen Kulturlandschaft und als Lebensraum für viele Arten erhalten bleiben. Trockenmauern bieten eine Fülle an verschiedenen, dicht beieinanderliegenden Lebensräumen und beherbergen dadurch eine Vielzahl an zum Teil sehr seltenen Tier- und Pflanzenarten. Viele Wildbienen, Schmetterlinge, Spinnen, Schnecken, Eidechsen und Schlangen finden im Spaltensystem einer Trockenmauer ideale Rückzugs-, Jagd- und Überwinterungsmöglichkeiten. Auch die im Vogelschutzgebiet „Bergstraße Dossenheim – Schriesheim“ vorkommenden seltenen Vogelarten wie Zaun- und Zippammer bevorzugen Lebensräume mit Trockenmauern.
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Sind die Mauern jedoch stark mit Efeu, Waldreben oder Brombeeren bewachsen, geht deren ökologische Funktion und die prägende Wirkung für das Landschaftsbild verloren und die verschiedenen Tiere sowie Pflanzen werden verdrängt. Zudem beeinträchtigen die Wurzeln von aufkommenden Gehölzpflanzen im Laufe der Zeit die Stabilität der Mauern und bewirken deren allmählichen Verfall.
Den Bericht der RNZ finden Sie auf unserer Homepage im Pressespiegel.
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Die Wildkatze im Odenwald - Rückkehr nach 100 Jahren - Vortrag von Edit Spielmann
Am Mittwoch, den 8. Februar berichtete Edit Spielmann vor knapp 25 Interessierten in ihrem Vortrag „Die Wildkatze im Odenwald – Rückkehr nach 100 Jahren“ über die erfolgreiche Suche nach der Wildkatze im verganenen Jahr. Nachdem die Europäische Wildkatze (Felis silvestris) lange Zeit im Land durch die Zerschneidung der Wälder und Bejagung ausgestorben war, häuften sich in den letzten Jahren die Hinweise, dass die scheue Wilde seit einigen Jahren über den hessischen Odenwald zurück in den Südwesten eingewandert sei.
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Daher startete der BUND Baden-Württemberg mit Aktiven des Ortsverbands Steinachtal im ersten Quartal 2022 ein Projekt zum Nachweis von Europäischen Wildkatzen im Raum Eberbach. Im Januar 2022 versuchten Ehrenamtliche des BUND nun, mithilfe eines Lockstock-Monitorings die Rückkehr der Wildkatze nachzuweisen, denn ein sicherer Nachweis ist nur durch eine genetische Untersuchung zu erbringen. Um an die dafür benötigen Wildkatzenhaare zu gelangen, übernahmen fünfzehn BUND-Aktive im Alter von 13 bis über 60 Jahren das Monitoring. Dafür haben sie auf einer Fläche von 200 Quadratkilometern an zwanzig Stellen angeraute Holzpflöcke in den Waldboden geschlagen und mit Baldrian, der als Lockmittel dient, besprüht. Dabei machen sie sich das Paarungsverhalten der Wildkatze zunutze: In der Paarungszeit – der Ranz – verlockt der Baldrian die Wildkatzen besonders dazu, sich an den Lockstöcken zu reiben und dabei Haare zu hinterlassen.
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Insgesamt 23 Haarproben hatten die fleißigen Helferinnen und Helfer vor Ort gesammelt. Diese wurden zur Analyse an das Institut für Wildtiergenetik (Senckenberg-Institut Gelnhausen) geschickt. Das Ergebnis: Bei 13 Proben aus einem Gebiet im Rhein-Neckar-Kreis nördlich von Eberbach stammten die Haare von Wildkatzen. Damit ist der Nachweis gelungen: Die Wildkatze ist nach 100 Jahren wieder in den Odenwald zurückgekehrt!
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Nächste Exkursionen im April und Mai
Merken Sie sich schon jetzt unsere nächsten Exkursionen vor: - Am 30. April laden wir morgens um 6:30 Uhr zum Vogelstimmenspaziergang am Blütenweg mit Michael Ziara ein. Treffpunkt: Schauenburgparkplatz.
- Am 20. Mai um 18:00 Uhr berichtet Uwe Somplatzki, BUND Hembsbach-Laudenbach, bei einer Exkursion durch den Steinbruch Leferenz über die Situation der Amphibien. Treffpunkt: Eingangsbereich Steinbruch Leferenz
Anmeldungen unter: m.ziara@web.de
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