Lebensraum Trockenmauer
Vor rund 2000 Jahren brachten die Römer die Fertigkeit des Trockenmauerbaus zu uns nach Mitteleuropa. Seither haben sie sich zu interessanten Lebensräumen aus Menschenhand entwickelt. In Weinbergen dienten sie der Stabilität und pägten als Strukturelement die Landschaft. Häufig durch Betonwände und gefugte Mauern ersetzt, sind sie mittlerweile selten geworden.
Dabei bieten Trockenmauern eine Fülle von verschiedenen, dicht beieinanderliegenden Lebensräumen und beherbergen dadurch eine Vielzahl an zum Teil sehr seltenen Tier- und Pflanzenarten. Viele Wildbienen, Schmetterlinge, Spinnen, Schnecken, Eidechsen und Schlangen finden im Spaltensystem einer Trockenmauer ideale Rückzugs-, Jagd- und Überwinterungsmöglichkeiten. Auch die im Vogelschutzgebiet „Bergstraße Dossenheim – Schriesheim“ vorkommenden seltenen Vogelarten, wie Zaun- und Zippammer, bevorzugen Lebensräume mit Trockenmauern als Strukturlement.
Die verblieben Bauwerke sind häufig sark mit Efeu, Waldreben oder Brombeeren bewachsen. So gehen jedoch deren ökologische Bedeutung und die prägende Wirkung für das Landschaftsbild verloren und die verschiedenen Tiere sowie Pflanzen werden sukzessive verdrängt. Zudem beeinträchtigen die Wurzeln von aufkommenden Gehölzpflanzen im Laufe der Zeit die Stabilität der Mauern und bewirken deren allmählichen Verfall.
Was wir für ihren Erhalt tun?
Damit die noch erhaltenen Mauern weiterhin als Lebensraum zur Verfügung stehen, organisieren wir mit dem Landschaftserhaltungsverband Rhein-Neckar e.V. (LEV), der Gemeinde Dossenheim und dem Verein Blühende Bergstraße e.V. jeden Februar einen Landschaftserhaltungstag, an dem abschnittsweise überwucherte Trockenmauern freigestellt werden.
Bericht der RNZ über den landschaftsspflegetag 2023 (09.02.2023)
Bericht der RNZ über den Landschaftspflegetag 2020 (20.02.2020)
Bericht der RNZ über den Landschaftspflegetag 2019 (14.02.2019)