BUND OV Dossenheim

Sanierung der Amphibienbiotope im Steinbruch Leferenz

19. November 2023 | Amphibienschutz, Leferenz, Klimawandel, Lebensräume

Mit der Sanierung von drei Amphibienbiotopen wurde ein weiterer maßgeblicher Schritt bei Amphibienschutz im Steinbruch Leferenz umgesetzt.

Sanierung der Amphibienbiotope im Steinbruch Leferenz

In den letzten Jahren konnte das ehemals größte Problem bei der Biotoppflege im Steinbruch Leferenz durch die gesicherte Wasserversorgung gelöst werden. Dazu wurde auf der Ebene der Panoramaplattform sowie im abgeschlossenen Biotopbereichs eine autarke Wasserversorgung aufgebaut. Bereits im März 2021 wurden auf der Ebene der Panoramaplattform vier IBC-Container an die Dachfläche des Schießstandes (96 m²) des Feldbogenvereins Steinbrecher e.V. angeschlossen. Es folgten vier weitere IBC-Container, sodass auf dieser Ebene insgesamt 8.000 Liter bevorratet werden können. Im Herbst 2022 wurde schließlich mit der finanziellen Förderung im Rahmen der Landschaftspflegerichtline Teil B der Unteren Naturschutzbehörde ein PE-Rohr verlegt, das die Ebene der Panoramaplattform mit dem mittleren Biotopbereich verbindet, sodass dort über den Schießstand der Feldbogenschützen min. 15.000 Liter in 15 IBC-Containern für die Versorgung der Biotope zur Verfügung stehen.

Die bestehenden Biotope im Steinbruch Leferenz wurden jedoch seit über einem Jahrzehnt nicht mehr saniert, sodass sie ihre Funktionalität größtenteils verloren haben. Insbesondere bei der Bodendichtigkeit bestanden erhebliche Probleme, sodass das bevorratete Regenwasser nach dem Einfüllen in die Biotope schnell im Boden versickerte. Teilweise entwichen 1000 Liter Wasser in 24 Stunden, die zum Vergleich in den Biotopen im Eingangsbereich des Steinbruchs 10-14 Tage halten. Darüber hinaus sind die Biotope massiv mit Pflanzen zugewachsen, die das übrige Wasser verbrauchten. 2022 wurden allein in das nördliche Biotop auf der Ebene der Panoramaplattform über 15.000 Liter Regenwasser eingesetzt. Vor Beginn der neuen Laichsaison im kommenden Frühjahr musste also eine Lösung gefunden werden, um neben den Edelstahlwannen, die als Ablaichhilfe für die beiden streng geschützten FFH-Arten Gelbbauchunke und Wechselkröte (beide Arten: Rote Liste Baden-Württemberg, Kategorie 2 stark gefährdet) dienen, auch funktionierende Aufenthalts- und Laichggewässer anbieten zu können.

Nachdem wir vom BUND Ortsverband bereits im vergangenen Jahr die Dringlichkeit einer Biotopsanierung betont hatten, erarbeiteten wir im Frühsommer ein umfangreiches Sanierungskonzept, das wir anschließend mit allen Beteiligten, insbesondere der Unteren Naturschutzbehörde, der Gemeinde Dossenheim sowie der Jägerschaft abstimmten. Im Sommer wurde die Entscheidung getroffen, dass das Land Baden-Württemberg die Sanierung von drei zentralen Biotopen im Steinbruch Leferenz beauftragen und die Maßnahmen in enger Abstimmung und im stetigen Austausch bei der Planung und Umsetzung mit uns umsetzen wird. Beauftragt wurde dafür von der Unteren Naturschutzbehörde die Firma Karolus, die die Arbeiten Mitte November umsetzte. Hierfür wurden die bestehenden Biotope teilweise erweitert und mit einer ca. 50 cm dicken und verdichteten Tonschicht ausgekleidet. Diese Schicht verhindert, dass das Wasser zukünftig in den Boden versickern kann. Das Bauamt der Gemeinde Dossenheim unterstützte die Sanierung infrastrukturell. Damit stehen den geschützten Amphibienarten im Steinbruch Leferenz nun zusammen mit unserem System zur Versorgung der Biotope mit Regenwassern, den Edelstahlwannen drei intakte natürliche Biotope zur Verfügung.

Allen Beteiligten, die aktiv zum Gelingen beigetragen haben, gilt unser herzlicher Dank.

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