BUND OV Dossenheim

Artenreiche letzte Ruhestätte - Vogel- und Fledermauskästen für den Dossenheimer Friedhof

14. Januar 2021 | Lebensräume, Nachhaltigkeit, Naturschutz, Vogelschutz

Als Gesamtkunstwerk aus Skulptur, Architektur und Gartengestaltung sind Friedhöfe das kulturelle Gedächtnis einer Stadt; darüber hinaus sind sie aber auch Lebensraum für seltene Pflanzen und Tiere.

Als Gesamtkunstwerk aus Skulptur, Architektur und Gartengestaltung sind Friedhöfe das kulturelle Gedächtnis einer Stadt; darüber hinaus sind sie aber auch Lebensraum für seltene Pflanzen und Tiere. Während wir Menschen Friedhöfe als besondere Orte der Erinnerung und des Gedenkens an Verstorbene erleben, sind sie mit ihrer parkähnlichen Anlage für Tiere weiträumige reich strukturierte Orte und damit ideale Lebensräume mitten in den Städten und Gemeinden. Denn in den unzähligen Heckenstreifen, die einzelne Gräberfelder voneinander abgrenzen und den Besuchern Privatsphäre gewähren, finden Heckenbrüter wie Amsel, Singdrossel, Rotkehlchen, Mönchsgrasmücke, Heckenbraunelle oder Zaunkönig Unterschlupf. In alten, den Besuchern schattenspendenden Bäumen mit verschieden großen Höhlen und Nischen ziehen Bunt- und Grünspecht, Kleiber, Blau-, Kohl- und Sumpfmeise, Grau- und Trauerschnäpper aber auch Gartenrotschwanz ihren Nachwuchs auf. In Baumkronen bauen Buch- und Grünfink, Stieglitz, Elster, Rabenkrähe, Türken- und Ringeltaube nur wenige Meter entfernt in Astgabeln ihre Nester. Aber auch Fledermäusen oder Kleinsäugern wie Sieben- oder Gartenschläfer bietet das Höhlenangebot Lebensraum. Schließlich findet der Hausrotschwanz in den Friedhofsgebäuden passende Nischen.

Um den Friedhof in Dossenheim als Lebensraum weiter zu optimieren und das Höhlenangebot zu erhöhen, montierte Diplom Biologe Gunnar Hanebeck vom BUND Dossenheim zusammen mit Herrn Barget und seinem Team von der Gemeinde Dossenheim an geeigneten Stellen 21 Vogel- und sieben Fledermausnistkästen aus langlebigem Holzbeton. Während der Landschaftserhaltungsverband Rhein-Neckar e.V. für die Finanzierung sorgte und die Gemeinde den Hubwagen für die Montage zur Verfügung stellte, wählten Dermot O’Connor, Gunnar Hanebeck und Michael Ziara vom BUND im Vorfeld den jeweils passenden Standort aus.

Wir freuen uns über die gelungene Kooperation zu Jahresbeginn und hoffen auf eine rege Annahme der Nistangebote bereits in der kommenden Brutsaison.

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