Am Samstag, den 08. Februar 2020 fand der fünfte gemeinschaftliche Landschaftspflegetag in Dossenheim statt. Ca. 25 freiwillige Helfer kamen bei bestem Winterwetter, um zugewachsene Trockenmauern freizulegen. Organisiert wurde die mit der Unteren Naturschutzbehörde und den Grundstückseigentümern abgestimmte Aktion vom Landschaftserhaltungsverband Rhein-Neckar e.V. (LEV) in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Dossenheim und dem BUND-Ortsverband Dossenheim. Auch die AG Naturschutz Dossenheim-Schriesheim sowie der Verein Blühende Bergstraße e.V. beteiligten sich. Etwa 100 Meter zugewachsene Trockenmauern wurden freigestellt, damit diese als besonders schutzwürdige Elemente der historischen Kulturlandschaft und als Lebensraum für unzählige Arten erhalten bleibt.
Trockenmauern bieten eine Fülle an verschiedenen, dicht beieinanderliegenden Lebensräumen und beherbergen dadurch eine Vielzahl an zum Teil sehr seltenen Tier- und Pflanzenarten. Viele Wildbienen, Schmetterlinge, Spinnen, Schnecken, Eidechsen und Schlangen finden im Spaltensystem einer Trockenmauer ideale Rückzugs-, Jagd- und Überwinterungsmöglichkeiten. Auch die im Vogelschutzgebiet „Bergstraße Dossenheim – Schriesheim“ vorkommenden seltenen Vogelarten, wie Zaun- und Zippammer, bevorzugen Lebensräume mit Trockenmauern. Sind die Mauern jedoch stark mit Efeu, Waldreben oder Brombeeren bewachsen, geht deren ökologische Bedeutung und die prägende Wirkung für das Landschaftsbild verloren und die verschiedenen Tiere sowie Pflanzen werden verdrängt. Zudem beeinträchtigen die Wurzeln von aufkommenden Gehölzpflanzen im Laufe der Zeit die Stabilität der Mauern und bewirken deren allmählichen Verfall.
Allen Beteiligten ein herzliches Dankeschön!