BUND OV Dossenheim

Hitzesommer 2022 - Tipps zum nachhaltigen Umgang mit Wasser

03. August 2022 | Amphibienschutz, Klimawandel, Nachhaltigkeit

Hitze und Trockenheit haben momentan nicht nur Baden-Württemberg fest im Griff. Bisher war Wasserknappheit in Deutschland kein großes Problem. Doch in diesem Jahr und den vergangenen Hitzesommern zeigte sich, dass sich das in Zukunft zumindest in einigen Landesteilen ändern könnte. Der BUND- Landesverband gibt Tipps, wie jede*r in seinem Haushalt Wasser sparen kann.

Ausgetrocknete Bäche und Flüsse sind in diesem Sommer auch in Baden-Württemberg ein häufiges Bild  (Pixabay)

Sehr hohe Temperaturen, die tagelang nicht fallen, wenig Regen – die vergangenen Tage waren für viele Menschen, Tiere und Pflanzen eine große Belastung. Durch die geringen Niederschlagsmengen herrscht an zahlreichen kleineren und mittleren Gewässern in Baden-Württemberg Niedrigwasser, wie die Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) mitteilt. An rund 70 Prozent der Pegel im Südwesten liegen die Wasserstände unterhalb des niedrigsten Wasserstandes in einem durchschnittlichen Jahr – und das obwohl der Sommer gerade erst begonnen hat. Regnet es wenig, sinkt auch der Grundwasserspiegel.

Wasserknappheit war in Deutschland bisher kein großes Problem. Doch in diesem Jahr und den vergangenen Hitzesommern zeigte sich, dass sich das in Zukunft zumindest in einigen Landesteilen ändern könnte. Um unsere Trinkwasserversorgung auch für die Zukunft nachhaltig zu sichern, appelliert der BUND Baden-Württemberg an die Verbraucher*innen, sorgsam und schonend mit dem Wasser umzugehen.

„Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, wie Sie im Haushalt weniger Wasser verbrauchen können, zum Beispiel duschen statt baden und das Auto seltener waschen“, betont Fritz Mielert, Umweltreferent beim BUND Baden-Württemberg. „Bitte beachten Sie auch die Empfehlungen Ihrer Gemeinde zur reduzierten Wassernutzung an heißen Sommertagen.“ 

Wassersparen im Haushalt und in der Freizeit

Der BUND Baden-Württemberg hat 50 Tipps zusammengestellt, wie jede*r ganz einfach den eigenen Wasserverbrauch herunterschrauben kann – in der Küche, im Bad, in der Freizeit oder bei der Wahl der Kleidung. „Oft ist uns gar nicht klar, in welchen Lebensbereichen überall Wasser für unsere Bedürfnisse verbraucht wird. So können wir unseren Wasserverbrauch unter anderem senken, wenn wir Mehrweg- statt Einwegverpackungen verwenden. Eine Glas-Mehrwegflasche benötigt bei der Herstellung zum Beispiel 70 Prozent weniger Wasser als ein Milchkarton“, erklärt Fritz Mielert.

127 Liter pro Kopf und Tag

Der Wasserverbrauch der Deutschen lag nach Angaben des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft im Hitzejahr 2018 bei etwa 4,8 Milliarden Kubikmeter. Das sind 4 800 000 000 000 Liter. In den Haushalten wurden in den vergangenen Jahren durchschnittlich 127 Liter pro Kopf und Tag verbraucht – immerhin schon 20 Liter weniger als noch 1990. Davon landeten aber nur fünf Liter tatsächlich in unseren Kochtöpfen oder Trinkgläsern. Den Rest setzen wir für Körperpflege, Toilettenspülung, zum Wäschewaschen, Putzen und Geschirrspülen ein. Bewusstes Handeln ist die Devise, das gilt insbesondere auch beim Freizeit- und Konsumverhalten.

Trinkwassergewinnung immer aufwändiger

Doch nicht nur der fehlende Regen macht uns und der Natur zu schaffen. Fritz Mielert, Umweltreferent beim BUND Baden-Württemberg, erklärt: „Viele Flüsse haben in den vergangenen Jahren ihre Selbstreinigungskraft verloren. In der Folge befinden sich im Wasser Stoffe, die die Natur gar nicht oder nicht in diesen Mengen herausfiltern kann. Um aus verunreinigtem Oberflächen- oder Grundwasser hochwertiges Trinkwasser zu gewinnen, ist ein technisch immer aufwändigerer Prozess nötig.“

Seit 2020 weisen wir darauf hin, wie die Bevorratung gesammelten Regenwassers beim Amphibienschutz im Steinbruch Leferenz helfen und so gespart werden kann. Seit letztem Jahr setzen wir dies mit Unterstützung des Feldbogenvereins Steinbrecher e.V. auf der Panoramaplattform um, wo wir in diesem Sommer bislang 15.000 Liter Regenwasser für die Versorgung des Biotops nutzen konnten. Insbesondere der Einsatz der Edelstahlwannen bestätigt sich auch in diesem trockenen Sommer. Wo vielerorts aufgrund ausgetrockneter Gewässer bei den Amphibien Totalausfälle verzeichnet werden, konnten in den Edelstahlwannen in diesem Jahr  so viele Wechselkröten ihre Metamorphose abschließen, wie seit Jahren in Dossenheim nicht mehr. Auch bei der Gelbbauchunke sieht es gut aus. Die ersten knapp 30 Hüpferlinge haben die Entwicklung abgeschlossen. Weitere 800 Kaulquappen befinden sich noch in der Entwicklung, davon viele bereits in fortgeschrittenen Stadien. Ein ausführlicher Bericht folgt in den nächsten Wochen. Auch auf der BUND-Wiese haben wir zwei 1000 Liter IBC-Container an die Gerätehütte angeschlossen und damit Möglichkeiten zur Versorgung der Bäume und des Teichs geschaffen.

Weitere Tipps

Weitere Tipps finden Sie unter www.bund-bawue.de/themen/mensch-umwelt/trinkwasser/wassersparen/.

Zur Übersicht