BUND OV Dossenheim

Hitzewelle in Europa – Klimakrise erfordert konsequentes Handeln auf jeder Ebene

19. Juli 2022 | Augustenbühl, Klimawandel, Naturschutz

Die aktuelle Hitzewelle hat Europa fest im Griff. In Spanien herrscht eine der längsten Hitzeperioden seit 1975 mit Werten von bis zu 44°C im Schatten.

 (Pixabay)

In Spanien, Portugal und Griechenland herrschen schwere Waldbrände, die alleine in Frankreich mittlerweile über 5.300 Hektar Land, in Portugal sogar 38.600 Hektar Land zerstört haben. 25.000 Hektar davon allein in einer Woche, so die Angabe der portugiesischen Naturschutzbehörde ICNF. Das ist eine Zunahme um 35% gegenüber dem Vorjahr. Auch Italien kämpft seit Wochen mit der schwersten Dürre seit 70 Jahren. Entlang des Flusses Po wurde der Notstand ausgerufen, Wasser rationiert und große Teile der Agrarproduktion bereits ruiniert. Selbst im vermeintlich kühlen Großbritannien rief nun der Wetterdienst in Erwartung von Gefahren für „Leib und Leben“ erstmals in seiner Geschichte hitzebedingt die Alarmstufe Rot aus.  Die Weltorganisation für Meteorologie warnte in dieser Woche, dass sich die Hitzewelle in weiten Teilen Europas ausbreiten und verstärken werde.

Bereits im Februar 2022 legte das UN-Umweltprogramm Unep in seinem Bericht dar, dass die Zahl extremer Waldbrände in den nächsten 28 Jahren wegen des vom Menschen verursachten Klimawandels um 30 Prozent zunehmen werde. Gleichzeitig schadet jeder Waldbrand nicht nur durch den entstehenden Rauch der Gesundheit, sondern trägt zur Wasserverschmutzung und Lebensraumzerstörung vieler Arten bei und schwächt so die Ökosysteme. Zusätzlich verstärken Waldbrände den Klimawandel, weil sie mit den Wäldern wichtige CO2-Speicher zerstören.

Forderung nach konsequentem Klimaschutz auf allen Ebenen

Vor diesem Hintergrund ist die Forderung nach einem konsequenten Klimaschutz auf allen Ebenen eine logische Konsequenz. In Dossenheim bedeutet dies den vollständigen Erhalt der bestehenden Kaltluftentstehungsgebiete, insbesondere des 11 ha großen Augustenbühl im Norden, der sich seit über 40 Jahren als Wohnbaureserve der Gemeinde Dossenheim im Flächennutzungsplan befindet. Ob dies so bleiben wird oder der Augustenbühl dauerhaft als Kaltluftentstehungsgebiet und hochwertiger Lebensraum vieler Arten erhalten wird, wird sich im Herbst entscheiden. Dann können Gemeinde, Gemeinderätinnen und -räte mit der Herausnahme des Augustenbühls aus dem Flächennutzungsplan beweisen, wie ernst es ihnen mit dem Klimaschutz in Dossenheim ist.

Nutzen Sie als Bürgerinnen und Bürger die Gelegenheit, wenden Sie sich an die Entscheidungsträgerinnen und -träger aus und beteiligen Sie sich mit einer Stellungnahme bis zum 5. August 2022. Alle Informationen hierzu finden Sie auf unserer Homepage.

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